Die Pfarrer-Initiative ist eine österreichweite Bewegung römisch-katholischer Priester und Diakone, die ihrem Gewissen folgen und sich für neue Wege in der Kirche einsetzen. Ihre Ziele sind: lebendige Gemeinden, zeitgemäße synodale Kirchenstrukturen und vor allem eine glaubwürdige und aufgeschlossene Weltkirche, die den aufrichtigen Dienst am Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Gegründet im April 2006 durch neun Priester, verzeichnet die Initiative heute fast 350 Mitglieder aus den Reihen der römisch-katholischen Amtskirche. Mehr als 3.400 Laien bekennen sich als Unterstützerinnen und Unterstützer der Pfarrer-Initiative.
Wir Pfarrer beobachten mit drängender Sorge und wachsender Unzufriedenheit, wie die Leitungsverantwortlichen in den Ortskirchen und in der Weltkirche derzeit mit den großen offenen Fragen und Problemen in unserer Kirche umgehen.
Der Verein "Pfarrer-Initiative" hat seinen Sitz in Wien und ist über österreichische Grenzen hinaus aktiv. Zweck unserer gemeinnützigen Arbeit ist die Förderung einer offenen Diskussion über aktuelle Fragen und Probleme der römisch-katholischen Kirche.
Die römische Verweigerung einer längst überfälligen Kirchenreform und die fortdauernde Untätigkeit der Bischöfe lässt uns keine andere Wahl als – unserem Gewissen folgend – selbst tätig zu werden. Wir Priester wollen künftig Zeichen setzen:
Seit 1. April 2019 gehören dem Vorstand der Pfarrer-Initiative 15 Pfarrer und Diakone aus allen Diözesen Österreichs an. Namentlich: Helmut Schüller (Wien), Hans Bensdorp (Wien), Gerald Gump (Wien), Wolfgang Payrich (St. Pölten), Franz Großhagauer (St. Pölten), Arno Jungreithmair (Linz), Hans-Peter Premur (Gurk-Klagenfurt), Josef Klaus Donko (Gurk-Klagenfurt), Gidi Außerhofer (Salzburg), Josef Wilfing (Graz-Seckau), Bernhard Kranebitter (Innsbruck), Erich Baldauf (Feldkirch), Stefan Biondi (Feldkirch), Paul Röttig (Eisenstadt). Am 1. September 2024 verstarb unser Vorstandsmitglied Christian Öhler (Linz).
Bekenntnis zu einer erneuerten Seelsorge
Unsere Bewegung lebt. Deshalb haben wir den Aufruf zum Ungehorsam fortentwickelt und im November 2015 ein neues Leitbild beschlossen, das unsere Mitglieder in ihren Gemeinden an der Basis tagtäglich mit Leben füllen.
Fast 350 katholische Priester und Diakone aus ganz Österreich (sowie einige aus Deutschland und der Schweiz) sind Mitglieder der Pfarrer-Initiative. Hier finden Sie ihre Namen.
Mit unseren Anliegen und Kritikpunkten sind wir gottlob nicht allein. Hier finden Sie Links zu unseren Partnerorganisationen, anderen Vor- und Weiterdenkern, interessanten Informationsquellen und gelebten Beispielen für eine alternative Kirchenpraxis. Viel Spaß beim Stöbern!
9 Bundesländer
385 Mitglieder
3.433 UnterstützerInnen
Aufruf zum Ungehorsam
2
WIR WERDEN GUTWILLIGEN GLÄUBIGEN GRUNDSÄTZLICH DIE
EUCHARISTIE NICHT VERWEIGERN.
Das gilt besonders für Geschiedene-Wiederverheiratete, für
Mitglieder anderer christlicher Kirchen und fallweise auch für
Ausgetretene.
1
WIR WERDEN in Zukunft in jedem Gottesdienst eine Fürbitte
um Kirchenreform sprechen.
Wir nehmen das Bibelwort ernst: Bittet, und ihr werdet empfangen.
Vor Gott gilt Redefreiheit.
6
WIR WERDEN UNS DAFÜR EINSETZEN, DASS JEDE PFARRE EINEN EIGENEN VORSTEHER HAT: MANN ODER FRAU, VERHEIRATET ODER UNVERHEIRATET, HAUPTAMTLICH ODER NEBENAMTLICH.
5
WIR WERDEN AUCH DAS PREDIGTVERBOT FÜR KOMPETENT AUSGEBILDETE LAIEN UND RELIGIONSLEHRERINNEN MISSACHTEN.
Es ist gerade in schwerer Zeit notwendig,
das Wort Gottes zu verkünden.
3
WIR WERDEN möglichst vermeiden, an Sonn- und Feiertagen
mehrfach zu zelebrieren,
oder durchreisende und ortsfremde Priester einzusetzen.
Besser ein selbstgestalteter Wortgottesdienst
als liturgische Gastspielreisen.
4
WIR WERDEN KÜNFTIG EINEN WORTGOTTESDIENST MIT
KOMMUNIONSSPENDUNG ALS "PRIESTERLOSE EUCHARISTIEFEIER"
ANSEHEN UND AUCH SO NENNEN. So erfüllen
wir die Sonntagspflicht in priesterarmer Zeit.